Rückblicke und Ausblicke des Lindenberger Europateams

Europaschule Ilmenau gibt 10 von 12 Sternen

Seit 25 Jahren trägt das Staatliche Gymnasium „Am Lindenberg“ Ilmenau den Titel Europaschule. Das ist sehr erfreulich aber bedeutet auch kontinuierliche harte Arbeit immer mit der Überzeugung, dass die beteiligten Schüler davon profitieren, dass sie Erfahrungen machen, die ihnen keiner nehmen kann und dass sie unsere Schule in Europa präsentieren. Über 2000 Schüler standen bisher in Kontakt mit 14 Ländern! Schüleraustausche, Wettbewerbe, Begegnungen, Veranstaltungen und 7 erfolgreiche Comenius-und Erasmusprojekte! Das ist eine außergewöhnliche Leistung und bedeutet für unsere Schule eine besondere Reise mit tollen Erlebnissen, schönen Augenblicken und spannenden Erfahrungen.

Und wenn man derzeit bei der Fußballeuropameisterschaft von einem Sommermärchen für Deutschland träumte, so durften wir in den zurückliegenden Jahren schon viele solche märchenhaften Augenblicke erleben.

Die Europaflagge trägt 12 Sterne, 10 davon glänzten für uns im Schuljahr 2023/24 in einem besonderen Licht!

  1. Unser Gymnasium wurde bis 2027 akkreditiert, das heißt, dass Projekte in den Partnerländern mit Mitteln der EU finanziell unterstützt werden. Wir sehen das als Wertschätzung unserer langjährigen Arbeit. Ebenso den neuen Europaraum als Treffpunkt für die gemeinsamen Beratungen und Planungsgespräche.
  2. Im Schuljahr 2023/24 gab es zwei neue Begegnungen mit Partnerschulen. Im Oktober 2023 reisten 3 Kolleginnen nach Moulins (Frankreich) zum „College Emile Guillaumin“. Hier wurden nicht nur die Schule, die Stadt und Sehenswertes besucht, es gab auch den Startschuss für das Sprachenprojekt für die Französisch-Schüler der 7. und 8. Klassen. Die sehr engagierte und humorvolle französische Kollegin hat ihre Wurzeln in Deutschland. Im Januar 2024 ging es dann nach Kosice (Slowakei) zum Gymnasium Srobarova 1. Hier schlugen die Herzen sofort im gleichen Takt. Ideen wurden ausgetauscht, konkrete Pläne geschmiedet und wir durften die Herzlichkeit und ein wundervolles Land kennenlernen.
  3. Anfang Dezember besuchten uns wieder Schüler aus Györ (Ungarn). Dieses Mal stand die Winter-und Weihnachtszeit in Thüringen auf dem Projektplan. Dabei durften der Kickelhahn, Rodeln und eine Schneeballschlacht sowie die Thüringer Bratwurst nicht fehlen. Den ungarischen Mädchen und Jungen wurde ein vielfältiges Programm geboten: Eisenach, Erfurt, die Bergbahn Oberweißbach und Lauscha mit der Farbglashütte und Weihnachtswelt brachten so manches Auge zum Staunen. Trotzdem war noch Zeit in den Gastfamilien oder für viele Gespräche und Unternehmungen, wie den gemeinsamen Besuch des Weihnachtskonzertes unseres Gymnasiums. Im September findet der Rückbesuch nach Györ an die Audi Hungaria Schule statt. Wir sind stolz auf die fast 30 jährige freundschaftliche Beziehung mit Ungarn!
  4. Und immer wieder Dänemark! Im Februar 2024 lernte wieder eine Klasse des Frederiksborg Gymnasiums Hilleroed (Dänemark) Ilmenau und Umgebung sowie Erfurt und Jena kennen. Die Jugendlichen erfuhren während der Zeit viel über den deutschen Schul-und Familienalltag und dass der Himmel in Ilmenau nicht immer blau ist. Trotzdem gab es die Einladung für April nach Hilleroed mit den Höhepunkten Helsingoer, Kopenhagen mit Tivoli und einer tollen Schule. Viel Lachen, viel Freude, viel Gemeinsames auf einer schönen Reise in eine Partnerstadt, mit welcher wir über 25 Jahre befreundet sind.
  5. Einer langjährigen Tradition folgend machten sich auch in diesem Jahr 50 Schülerinnen und Schüler sowie 5 Lehrerinnen und Lehrer im März 2024 in das Skilager auf. Erstmals ging es in das Hochgebirge „Zugspitzarena“nach Ehrwald und Lermoos (Österreich). Der Schnee war zum Glück noch ausreichend vorhanden und an zwei Tagen gab es sogar Kaiserwetter. So konnten die Mädchen und Jungen die Grundtechniken des alpinen Skilaufens erlernen beziehungsweise  vertiefen. Die gesamte Gruppe hat einen starken Zusammenhalt bewiesen, sich gegenseitig geholfen und dafür gesorgt, dass eine wunderbare Zeit wie im Flug verging.
  6. 10 Schüler unseres Gymnasiums reisten im April 2024 nach Konin (Polen). Sehr aufgeregt, aber voller Vorfreude wurden unsere Mädchen und Jungen von ihren Gastgebern begrüßt. Das Programm war abwechslungsreich. Es reichte von Unterrichtsbesuch über Schulfest bis zum gemeinsamen Bowlingabend. Ein Höhepunkt war zweifellos der Besuch der modernen und gepflegten Stadt Warschau. Auf den Rückbesuch in Ilmenau freuen sich alle Beteiligten schon sehr.
  7. Vom 18.- 22.03.2024 fuhren 13 Schüler:innen der 7./8.Klassen zu einer Schülerbegegnung nach Moulins. In dieser Woche nahmen die Schüler:innen an französischem Unterricht teil, arbeiteten an Kleinprojekten, durchliefen eine Stadtrallye in Teams mit Franzosen, besuchten Museen und XXL-Shoppingzentren. Sie waren sehr begeistert und verbrachten viel Zeit mit französischen Schüler:innen – teilweise sind noch heute, über ein viertel Jahr später, die Schülerinnen noch in Kontakt mit den Franzosen.
  8. Ein unwahrscheinlich tolles Erlebnis war für Schüler der 8. und 11.Klassen die Reise zu unserer Partnerschule nach Salo (Italien). Während die jüngeren Mädchen und Jungen gemeinsam mit den italienischen Schülern ein Sportprojekt in der Schule und rund um den Gardasee durchführten, widmeten sich die älteren Jugendlichen der Kunst in vielfältiger Weise. Neben zahlreichen Aktivitäten, wie der Besuch des Gardalandes, die Kunstexkursionen nach Verona und Venedig, gemeinsame Aktivitäten mit den italienischen Schülern war für alle das Baden im 100 m entfernten Gardasee ein besonderer Genuss. Gastgeschenke und Informationen über die Schule wurden ausgetauscht, beim Speed-Dating und Wandern kam man sich näher und die entstandenen Kunstwerke sprechen für sich. Das italienische Essen und diese wunderschöne Stadt hat allen Beteiligten sehr gut gefallen-so gut, dass manche ihre Ferien oder ihr ganzes Leben dort verbringen möchten! Eine Wiederholung ist geplant!
  9. Es war ein sehr schönes und emotionales Erlebnis, wie sich unsere Abiturienten über ihre Erfahrungen zu den Erlebnissen und Projekten in ihrer Abi-Rede geäußert haben. Das sind ein tolles Dankeschön und auch eine Wertschätzung unserer Arbeit. Ebenso erging es uns oftmals mit den Reflexionen der beteiligten Schüler oder auch positiven Rückmeldungen der Eltern. Es ist außerdem erfreulich, dass sich für das kommende Schuljahr über 30 Schüler in die Europaklassen Klasse 9 eingewählt haben. Das Europateam unseres Gymnasiums unter Leitung von Anna Schechinger, Silvia Schneider und Conni Sperling arbeitet seit Jahren kooperativ und engagiert über das geforderte Maß hinaus. Die Ergebnisse dieser Arbeit spiegeln sich im Profil unseres Gymnasiums wider und zeichnen es aus.
  10. Der Blick nach vorne ist ein optimistischer. Neben den bestehenden Partnerschaften haben wir Kontakt zu einer spanischen (ENDLICH!!!) und rumänischen Schule aufgenommen. Darauf sind wir sehr gespannt. Ebenso werden Kollegen die Möglichkeit des job shadowings (Fortbildung für Lehrer im europäischen Ausland) nutzen. Geplant ist mit Schülern der 9.Klasse ein Projekt zum Thema „1.Weltkrieg“ in Frankreich. Dieses thematische Vorhaben soll die Kenntnisse aus dem Geschichtsunterricht vertiefen und anschaulich machen.
  11. Leider noch keinen Stern gibt es immer wieder für den zeitlichen Aufwand in der Planung, Durchführung, Reflexion und Evaluation unserer europäischen Projekte. Auch gibt es oftmals technische Probleme bei der Bearbeitung von Berichten, die Zeit und Nerven kosten. Deshalb würde sich das Europateam über weitere aktive Mitstreiter freuen, so dass auch die nächsten 25 Jahre dieser Weg mit hoher Qualität und Herzblut begangen wird.
  12. Ein dunkler Stern steht für die aktuellen politischen Entwicklungen in Europa. Krieg, Krisen, Protestwahlen, mitunter Uneinigkeit, Alleingänge, keine Kompromisse…. Vielleicht sollten die Großen öfter auf die Kleinen schauen, die den europäischen Gedanken von einem friedlichen Miteinander und einem gleichberechtigten Nebeneinander ohne Vorbehalte leben.

Allerdings sehen wir in diesem Europa auch immer wieder Chancen für die Jugend, einen besonderen Weg zu gehen, einen eigenen, wenn man es will. Europa macht das möglich! Unser Gymnasium lebt es!

Europateam Gymnasium „Am Lindenberg“