Geschichtsunterricht einmal ganz anders

Schülerinnen der Klassen 9 des Lindenberg-Gymnasiums berichten über eine besondere Reise. Sie waren auf den Spuren des 1.Weltkrieges in Frankreich unterwegs.

Vom 18. – 23.05.2025 fuhren die Klassen 9b und 9c des Lindenberg Gymnasiums in Ilmenau nach Frankreich, in die Städte Amiens und Verdun. Diese Fahrt drehte sich rund um den Ersten Weltkrieg und ist eine schöne, aufregende und unvergessliche Erinnerung, mit vielen einzigartigen Momenten.

Die Fahrt startete 6:30 Uhr und dauerte ungefähr 11 Stunden. Zuerst ging es in die unfassbar schöne und historische Stadt Amiens. Dort besuchten wir unsere Partnerschule und erkundeten mit zwei französischen Klassen die Stadt, viele Sehenswürdigkeiten, die Geschichte und die Schule, das Lycée Louis Thuillier. In der Stadt sahen wir nicht nur viele Denkmäler und die große Kathedrale, sondern auch die ersten Spuren des Ersten Weltkrieges. Durch den Besuch eines sehr großflächigen Soldatenfriedhofs erlebten wir bereits einen Hauch der Dramatik und Reichweite des 1. Weltkrieges in dieser Region. Eine Stadtrallye zeigte uns Bilder der zerstörten Partnerstadt Amiens.

Etwas erholsamer und wunderschön war unser Nachmittag an der Küste und in der kleinen Stadt Le Treport in der Normandie. Die schöne Landschaft und das Baden im Meer brachten uns auf andere Gedanken.

Nach drei Tagen in Amiens fuhren wir  weiter nach Verdun. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch den bekanntesten Minenkrater des 1.Weltkrieges in Lochnagar und das Große Museum zum 1.Weltkrieg in Peronne. In Verdun selbst besichtigten wir gemeinsam mit einer sehr freundlichen Stadtführerin wichtige und beeindruckende Stätten des Krieges. In der unterirdischen Zitadelle konnten wir das Leben und den Tod von Soldaten förmlich miterleben und spüren. Die Befestigungsanlage Fort Douaumont sowie das Beinhaus von Douaumont beeindruckten uns alle sehr. Von über 130 000 Gefallenen, die nicht identifiziert werden konnten ruhen im Beinhaus die Gebeine. Davor befindet sich ein riesiger Friedhof mit über 16 000 Gräbern. Für viele von uns ist das alles sehr schwer vorstellbar.

Bevor wir unsere Heimreise antraten, machten wir noch einen Abstecher nach Straßburg in das Europäische Parlament mit dem zweitgrößten Plenarsaal der Welt sowie in die tolle Altstadt.

 Alle Beteiligten machten auf dieser Reise sehr lehrreiche Erfahrungen, da uns der Krieg mal nicht aus einem Geschichtsbuch mitgeteilt wurde. Wir sahen die Gräber von den gefallenen Soldaten auf den Friedhöfen mit eigenen Augen und hörten nicht nur große, ungreifbare Zahlen im Unterricht. Einigen von unseren Schülern gingen die Berichte sehr nah. Nun können wir uns besser vorstellen, was solche Konflikte für große Ausmaße und Folgen haben. Uns hat die einzigartige Projektfahrt sehr gefallen und wir sind sehr froh und dankbar, daran teilgenommen zu haben.

Wir hoffen, dass viele weitere Projekte in so einer Form durchgeführt werden können, da es ein Thema ist, dass jeden betrifft und wir somit viel mehr lernen und begreifen konnten. Ein Projekt, welches uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht sogar ein Leben lang!

Europäisches Parlament Straßburg

Text und Bilder: Lotta Bettina Jünemann, Lysianne Mlinarsky