Erasmus Schüleraustausch in Salò am Lyzeum Fermi

Ein interkulturelles Kunstprojekt mit Gastfamilienaufenthalt für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 11

Im Mai 2025 nahmen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 – unterstützt von Teilnehmenden aus den Klassen 9-10 an einem besonderen Erasmus+-Projekt in Salò am Gardasee teil. Der Schüleraustausch war für die Gruppe des Kunstkurses Klasse 11 eng dem Fach verknüpft. Die andere Gruppe mit SchülerInnen der Klassen 9-11 erlebte durch den Aufenthalt in italienischen Gastfamilien ein intensives landeskundliches Programm gemischt mit italienischer Gastfreundschaft.

Gleich nach der Ankunft stand die Orientierung im neuen Umfeld sowie das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. In einer abendlichen Runde wurden Ziele und Erwartungen für die Woche geklärt – eine wichtige Grundlage für das gemeinsame Arbeiten und Lernen. Der Empfang an der Schule wurde von einer Klangmeditation umrahmt. Die Gastschüler wurden von den Familien empfangen.

Am nächsten Tag besuchten die Gruppen das Lyzeum „Enrico Fermi“ in Salò, wo die deutschen Jugendlichen auf italienische Schülerinnen und -schüler trafen. In interkulturellen Gesprächen sowie durch Aktionen im Schulumfeld konnten die Teilnehmenden erste Eindrücke sammeln und sich austauschen. Am Nachmittag stand für die Schülergruppe mit Gastfamilien eine Stadt Rallye.

Eine gemeinsame Exkursion nach Gardone Riviera zum „Vittoriale degli Italiani“ und dem Botanischen Garten Heller ermöglichte es den Jugendlichen, sich mit der ästhetischen Verbindung von Geschichte, Kunst, Architektur und Natur auseinanderzusetzen. In Form von Skizzen, Fotografien und Notizen wurde das Gesehene dokumentiert und künstlerisch verarbeitet durch SchülerInnen des Erasmus Kunst Projektes.

In der Altstadt von Salò vertieften die Schülerinnen und Schüler der Erasmus Kunst Gruppe ihre Zeichenfähigkeiten im Bereich Urban Sketching. Architektonische Formen und Details wurden beobachtet und festgehalten. Die Arbeiten wurden in der Gruppe präsentiert und reflektiert – auch dies ein wertvoller Bestandteil des Lernprozesses.

An einem weiteren Tag widmeten sich die Teilnehmenden der Landschaftsmalerei und der Aquarelltechnik. Die Umgebung von Salò diente als Motiv für stimmungsvolle Landschaftsskizzen. Der Besuch des städtischen Museums sowie einer Klimt-Ausstellung ermöglichte die direkte Verknüpfung von kunsthistorischer Theorie mit der eigenen Praxis.

Ein kulturelles Highlight war die Tagesfahrt nach Verona, bei der Kunst und Architektur in der Stadt aktiv erkundet wurden. Die Schülerinnen und Schüler skizzierten bedeutende Bauten wie die Arena di Verona und vertieften dabei ihr Wissen zu Perspektive und Detailzeichnung im urbanen Raum. Die künstlerischen Ergebnisse und dokumentarischen Materialien sollen im Anschluss an das Projekt in Ausstellungen oder Portfolios aufgearbeitet und präsentiert werden.

Neben dem künstlerisch geprägten Tagesprogramm prägte auch das Leben in den Gastfamilien das Erasmus-Erlebnis. Die Jugendlichen der Gastfamiliengruppe nahmen an vielen gemeinsamen Aktivitäten teil – vom Kochen über Ausflüge bis hin zu Freizeitaktionen, die wertvolle persönliche Begegnungen ermöglichten. In der Schule wurden zusätzlich sportliche Angebote, Gruppenaktionen und ein gemeinsames Projekt zur japanischen Kunst durchgeführt.

Die Begegnung wird im Herbst fortgesetzt: Im September erwarten wir die italienischen Schülerinnen und Schüler zum Gegenbesuch in Ilmenau. Geplant sind gemeinsame Wanderungen in und um Ilmenau sowie Exkursionen nach Weimar, Erfurt oder Eisenach – Orte, die deutsche Kultur, Geschichte und Kunst auf besondere Weise erlebbar machen werden. Großer Dank gilt dem Erasmusteam der Schule sowie allen betreuenden Lehrkräften von deutscher und italienischer Seite, die maßgeblich zum Gelingen des Projekts und einem unvergesslichen Aufenthalt beteiligt waren.

Sibylle Eger-Pfützner, Stammkursleiterin Klasse 11b