Erasmus-Treffen nach langer Zeit in Salo/Italien

Neun Schülerinnen und Schüler sowie 2 Lehrerinnen der Europaklassen 9 und 10 des Lindenberg-Gymnasiums Ilmenau brachen am 03.04.2022 in aller Frühe vom Parkplatz der Schule Richtung Italien auf, um sich mit den Mädchen und Jungen sowie Kolleginnen und Kollegen aus Sveio (Norwegen), Györ (Ungarn) und Amiens (Frankreich) und Salo (Italien) am Gardasee für eine Woche zu treffen.

Im Vorfeld haben alle die Daumen gedrückt und gehofft, dass sich die Jugendlichen aus den Projektländern endlich wieder begegnen können. Alle haben sich in den Wochen zuvor bereits über Videokonferenzen oder Steckbriefe kennen gelernt. Sich dann aber in „echt“ zu sehen und eine Woche gemeinsam zu verbringen, war doch ein ganz anderes Gefühl. Sehr neugierig und aufgeregt erreichten die Ilmenauer Schüler in ihrem kleinen Reisebus den großen Parkplatz in Salo. Und da standen sie nun, die Gastgeber und Partner aus Italien. Ein emotionaler Moment voller Spannung, etwas Unsicherheit und noch mehr Herzlichkeit. Am nächsten Morgen erzählten alle davon, wie gut sie aufgenommen wurden und wie lange man noch „gequatscht“ hat.

Am Ende sind daraus respektvolle Bekanntschaften und echte Freundschaften geworden, sogar mit Einladungen für den Sommer!

Das Team aus Italien begrüßte uns alle am ersten Arbeitstag mit den Worten: „ Today we are happy, because we are all together here now.“ Und genau diese Worte drückten alles aus, was diesen emotionalen ersten Moment der Begegnung ausmachte. Von Freude, Stolz, Mut, Verschiedenheit, Nationalität, Hoffnung, Verantwortung, Friedenswillen und Einigkeit sprach die Schulleiterin G.Podesta. Worte, die für alle Teilnehmer selbstverständlich sind und die uns in der Erasmus-Woche stets begleiteten. Die Schüler stellten ihre Regionen und ihre Schulen vor und gestalteten gemeinsame Kunstwerke zu den Besonderheiten der beteiligten Länder. Wissenschaftliche Vorträge der Universität Brescia untermauerten das Anliegen unseres Projektthemas

„Verwurzelt, verzweigt und verbunden – Der Baum Europa trägt viele Blätter“.

Dabei ging es vor allem um die Zukunft, um Nachhaltigkeit und Perspektiven zum Energieverbrauch.

Am Nachmittag zeigten die einheimischen Mädchen und Jungen ihre tolle Stadt mit den Sehenswürdigkeiten am Gardasee. Die darauf folgenden Tage spiegelten in verschiedenster Weise die Inhalte des gemeinsamen Projektes wieder: traditionelle Spiele, ein Ausflug nach Limone und in den Limonenhain, der Besuch des Umweltparkes in Brescia, die gemeinsame Erarbeitung und Präsentation von internationalen Theaterstücken, Tänzen, Kunstwerken und Gesang, Luftballons mit Friedensbotschaften.

Sehr emotional wurde auch die Pflanzung eines Baumes auf dem Schulgelände des Enrico-Fermi-Liceos. Darunter wurde eine Zeitkapsel mit persönlichen Dingen, nationalen Eigenheiten und aktuellen Dokumenten vergraben. Geschmückt wurde er dann noch mit bemalten Ostereiern in bunten Farben! Genauso bunt wie die Shirts der Teilnehmer, genauso bunt wie das Programm mit vielen Erlebnissen, Erfahrungen und tollen Resultaten.

Für alle Beteiligten werden aber die gemeinsame Zeit in den Familien, die Partyabende oder das Pizzaessen immer auch die Tage bei den italienischen Partnern beschreiben. Das Kennenlernen der Menschen sowie der regionalen Spezialitäten und Gewohnheiten, das Lernen und Verstehen einer anderen Sprache und das Anwenden der englischen Sprachkenntnisse brachten allen einen vielfältigen Lerngewinn. Aber auch selbst als Botschafter  der eigenen Schule und der Landestraditionen zu fungieren war für viele Schüler ein Beitrag zu mehr Selbstbewusstsein und Stolz. Die Lindenberger waren sich auf der Heimreise einig: sie sind froh und glücklich, ein Teil dieser Reise und dieses Projektes sein zu dürfen. Neben Geschenken und Andenken wurden auch viele Erlebnisse und Überraschungen in die Koffer gepackt.

Am Ende steht ein großes Danke an die gastgebende Schule und die gastgebenden Familien. Eine tolle Organisation mit vielen positiven und emotionalen Stressmomenten. Alle haben sich in Italien am Gardasee sehr wohlgefühlt.

Danke auch an das Reiseunternehmen Leipold aus Veilsdorf. Die Stimmung im Bus war immer super, so dass die lange Fahrt schnell vorüber ging!

Aber ebenso ein respektvolles Dankeschön geht an unsere Ilmenauer Schüler. Sie haben würdig, sachlich und verantwortungsbewusst, voller Spaß, Freude, Höflichkeit, Fröhlichkeit und Toleranz unser Gymnasium und unser Land vertreten. Sie haben die Besonderheit des Erasmus-Projektes und den Sinn der Europaklassen selbst gelebt.

Fred, Paix, Béke, Pace, Frieden
 

„Es gibt Dinge, die man niemals macht…zum Beispiel Krieg führen.“

So endet ein Friedensgedicht von Gianni Rodari aus Salo, einer Schülerin des Liceos  „Enrico Fermi“.

Auf der Insel del Garda wurde es in allen Sprachen der beteiligten Schulen vorgetragen. Ein sehr emotionaler Moment in einer sehr emotionalen Woche.

(deutsche Übersetzung)

Aber es ist auch wichtig zu sagen: Es gibt Dinge, die man immer wieder tun sollte, zum Beispiel Freunde (wieder) treffen, sich respektieren und achten, zusammen lachen und träumen, gut essen, lernen, spielen, tanzen, singen, reden… und für den Frieden, die Freiheit, die Freundschaft und die Menschlichkeit einstehen!
In Europa und auf der ganzen Welt!

Erasmusteam Gymnasium „Am Lindenberg“ Ilmenau